Reiner Jungnitsch war einer der profiliertesten Protagonisten im Bereich der Religionspädagogik an berufsbildenden Schulen. Seine Publikationen, Fortbildungen, seine Tätigkeit als Lehrer an berufsbildenden Schulen prägten Generationen von Kollegen*innen, Schüler*innen und kirchliche Mitarbeiter*innen.
Reiner Jungnitsch war einer, der sich sorgte, sich kümmerte, auch wenn er sich nie aufdrängte. Er war hilfsbereit, verlässlich, bot seine Hilfe und seinen Rat an. Seine Unterrichtsmaterialien , die er allen im Internet zur Verfügung stellte, sind legendär.
Mit der verfassten Kirche tat er sich manchmal schwer, konzentrierte sich mehr auf die Theologie, vor allem aber auf die Religionspädagogik. Im Unterricht sah er den Schlüssel zum segensreichen Wirken in unserer Gesellschaft. Er litt darunter, dass man nicht sehen wollte, dass Glaube und Religion immer vom Menschen her, von seinen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Sinnfragen gedacht und zur Sprache gebracht werden muss.
Der Titel einer seiner Bücher lautet: „Glaub doch, was Du willst!“ Glaube doch, obwohl vieles dagegensprechen mag. Was und wie Du glaubst, liegt in deiner Entscheidung.
In unendlicher Fleißarbeit hat er Materialien aufgearbeitet, in Lehrplankommissionen gewirkt, seine Gedanken zu Papier gebracht und publiziert, gesichtet, gesammelt und verworfen. Wer seine ersten Gehversuche an einer berufsbildenden Schule machte, war froh und dankbar für die Materialien, hatte einen empathischen und besorgten Begleiter. An Reiner Jungnitsch kommt auch in Zukunft keiner vorbei, wenn er an einer berufsbildenden Schule Religion unterrichten will – weder didaktisch noch methodisch oder fachlich.
Viele verlieren einen Kollegen, viele auch einen Mentor, Begleiter und Freund, in seiner Gegenwart fühlte man sich wohl.
Er bleibt als Mensch und in seinen Werken und Worten unvergessen.