Elterngespräch, 12 Minuten, Katholisches Filmwerk

Den 12-minütigen Kurzspielfilm „Elterngespräch“ in den Vertrieb aufzunehmen, ist eine mutige Entscheidung des Katholischen Filmwerks, für die viele Lehrerinnen und Lehrer dankbar sein werden. Es handelt sich hier nicht um einen klassischen „Unterrichtsfilm“, sondern eher um eine Thematisierung und Problematisierung dessen, was im Gesamtsystem Schule an Spannung erzeugt und nicht selten auf Lehrkräfte abgeschoben wird. Geschildert wird das Gespräch einer Grundschullehrerin mit der Mutter eines ihrer Schüler, Lucas. Lucas hat den „Übernachtungsbär“ der Klasse zerstört und musste zur Strafe den Klassenraum verlassen. Aus Sicht der Mutter liest sich das Ereignis so: Lucas hat seinem Forscherdrang nachgegeben (er wollte wissen, wie es in dem Bär aussieht) und wurde dafür bestraft. In dem folgenden, turbulenten Wortwechsel kommt eine Vielzahl von Klischees über Elternerwartungen, Lehrkräfterollen, Erziehungsstile, Genderfragen und mehr zur Sprache. Der Film nimmt ein überzogenes Anspruchsdenken von Eltern und den zunehmenden Druck auf Lehrer satirisch aufs Korn. Ein Einsatz in Lerngruppen kommt vor allem in der Lehrkräfteaus- und weiterbildung in Frage. Lehrer*innen nicht nur an Grundschulen kann er helfen, die eigene Rolle zu reflektieren und vor allem einmal über Belastendes lauthals zu lachen. Elterngespräch ist im niederländischen Original mit deutschen Untertiteln versehen, das vermindert den Genuss aber nur unwesentlich. Er ist in der Arbeitsstelle für Religionspädagogik ausleihbar sowie über www.medienzentralen.de